ergo ulm | ensingerstr. 5 | 89073 ulm | telefon: 0731.7187588
Sensorische
Integrationstherapie
nach Jean Ayres
ergo ulm
Die Sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt mit dem Ziel,
Kindern mit Lerndefiziten zu helfen. Ausgehend von dem Wissen der 50er und 60er Jahre
über die normale kindliche Entwicklung sowie die Zusammenhänge zwischen den neuralen
Prozessen bei der Wahrnehmung und dem Verhalten des Kindes erarbeitete sie eine Theorie
über mögliche basale Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse und deren
Funktionsstörungen.
Die Integration von Sinneseindrücken, deren Ordnung und sinnvolle
Vernetzung wurde von ihr als ein neurologischer Prozess angesehen, den sie als
„Sensorische Integration“ bezeichnete.
Jean Ayres begann 1945 mit ihrem Ergotherapiestudium in Los Angeles, studierte später
pädagogische Psychologie und promovierte in diesem Fach 1961. Sie beschäftigte sich mit
den neurophysiologischen und neuropsychologischen Grundlagen von sensomotorischem
Verhalten und kognitivem Lernen.
Die Sensorische Integrationstherapie hat eine weite Verbreitung gefunden und
wird vor allem von Ergotherapeuten bei der Behandlung von entwicklungs- und lerngestörten
Kindern eingesetzt.
Wenn die Verarbeitung der Sinneseindrücke gestört ist, werden die Handlungsplanung und
das Verhalten insgesamt beeinträchtigt, so dass auch konzeptionelle und kognitive
Lernvorgänge behindert werden. Bei der Behandlung sollen durch gezielte Reizzufuhr die
Verarbeitung und die Integration von Sinneseindrücken verbessert und damit die Planung und
Organisation von adaptivem Verhalten gefördert werden.
Das Zusammenspiel der Sinne beginnt bereits im Mutterleib, da das kindliche Gehirn
Bewegungen des mütterlichen Körpers empfindet.
Die weitere sensorische Integration entwickelt sich dann durch beständiges Auseinandersetzen
mit vielen Dingen in der Umwelt.
Intelligenz ist zum größten Teil das Produkt der wechselseitigen Auseinandersetzung des
Individuums mit seiner Umwelt.
Ein Kind mit schlechter sensorischer Integration kann sich nicht situationsgerecht,
ausgeglichen und mit innerer Befriedigung in seiner normalen Umgebung einfügen. Sein
Gehirn hat die für die Verarbeitung von Sinneseindrücken erforderlichen Prozesse nicht
entwickelt, es benötigt eine hochgradig spezialisierte Umwelt die maßgeschneidert für sein
Nervensystem ist.
Sobald seine Umwelt entsprechend gebildet ist, wird das Kind in der Lage
sein, Empfindungen zu integrieren, die sein Nervensystem zuvor nicht hatte verarbeiten
können. Wenn ihm die Gelegenheit dazu gegeben wird, beginnt das Gehirn, sich selbst in der
geeigneten Weise zu ordnen.